Teilnehmer: Galerie Heller: Far East Meets West
Beschreibung
Yosikawa

In der ersten Ausstellung dieser Reihe vom 15. September bis 28. Oktober 2007 ist mit den Japanern Satoru Hoshino und Masamichi Yoshikawa auch der seit Jahrzehnten in England lebende und derzeit in China lehrende Japaner Takeshi Yasuda vertreten, dessen unverwechselbarer Stil in der Studiokeramik aus der Synthese traditioneller englischer Stilelemente und denen seines Heimatlandes entstanden ist.

Zeitplan Öffnungszeiten:

Di- Fr 11 - 13 Uhr & 14 - 18 Uhr
Sa 11 - 18 Uhr

Eröffnung : Sonntag, den 16.September um 11.30 Uhr,
Vernissage mit den zwei japanischen Künstlern

Einführung: Ehepaar Dres. Crueger, Erkrath

Finissage: Sonntag, den 28. Oktober 11-18 Uhr

Aktuelles: Eine Auswahl von Arbeiten der ausstellenden Künstler wird für die Dauer der Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt/Main. gezeigt.
Veranstaltungsort Friedrich-Ebert-Anlage 2
  69117 Heidelberg
Veranstalterdetails/
Auskunft
Tel: 06221 - 61 90 90
E-Mail info@galerie-heller.de
Webseite www.galerie-heller.de
  Im Jahr 2008 begeht die Galerie Marianne Heller ihr 30 jähriges Jubiläum mit einer Reihe hochkarätiger internationaler Ausstellungen zum Thema „FAR EAST MEETS WEST“, ab September 2007 bis zum September 2008.

Damit wird eine lange Tradition aufgegriffen und aktualisiert, in der sich der Ferne Osten und der Westen in der Kunst ausgetauscht, beeinflusst und zu beiderseitigem Nutzen wechselseitig inspiriert haben. Im Gefolge der sich ausweitenden Wirtschaftsbeziehungen sind die wechselseitigen Austauschmöglicjkeiten heute größer als jemals zuvor.

In der keramischen Kunst wurde dies aufs Neue dokumentiert durch die große "World Biennale of Ceramics in Korea. Kein Land hat die Keramik der Welt im 20. Jahrhundert so nachhaltig geprägt wie Japan:
Markantestes Beispiel für diese wechselseitige Inspiration ist auf westlicher Seite der berühmte englische Keramiker Bernard Leach, der seinen die westeuropäische Keramik seit den 1920er Jahren prägenden Stil ohne den offenkundigen japanischen Einfluss nicht hätte entwickeln können.


  Marianne Heller entschloß sich 1978 zur Gründung einer Galerie für englische Keramik. Anlaß und Ausgangspunkt waren die Begegnung mit der Keramik von Bernard Leach und seinen Nachfolgern in England. Sie begeisterte sich für Leachs Vorstellung, nach der der Mensch in seinem Alltag mit schönen Dingen umgeben sein solle und die gewöhnlichen Gebrauchsgegenstände eine ästhetische Wertschätzung erfahren.

Gerade das vielseitige Angebot englischer Keramik von hoher Qualität in Großbritannien weckte in Marianne Heller den Wunsch dies einem deutschen Publikum bekanntzumachen und durch neue Seherfahrungen ein Bewußtsein für Qualität auf dem hierzulande immer noch unterbewerteten Gebiet der Keramik zu fördern.

Gerade letzteres Anliegen soll hier betont werden, denn die Aktivitäten und das Engagement der Galeristin gehen weit über einen reinen Galeriebetrieb hinaus.

Zu nennen ist zuerst das “English Potters Seminar”, das sie zehn Jahre lang bis 1992 in Sandhausen zur Qualitätsschulung und zur Begegnung von Keramikern, Laien und Sammlern veranstaltete. Geladen waren jeweils drei englische Töpfer, darunter so bekannte wie David Leach, Colin Pearson, Michael Casson, Walter Keeler oder Jennifer Lee, die ihre Arbeitsweise demonstrierten und von ihren Erfahrungen berichteten. Mit stets über hundert Teilnehmern aus ganz Deutschland waren diese Seminare ein großer Erfolg.

Dem Wunsch nach Vermittlung von Maßstäben und Vergleichsmöglichkeiten dienen auch die zahlreichen ausstellungsbegleitenden Vorträge, die das Werk einzelner Künstler behandeln oder Überblicke über jüngste Entwicklungen der Keramikszene geben.

Auch wenn sich das Programm der Galerie auf England konzentrierte, waren Künstler aus Deutschland und anderen Ländern von Beginn an mit einbezogen. Exemplarisch dafür stehen die in lockerer Folge veranstalteten deutsch-britischen Begegnungsausstellungen, z.B. mit Johannes Gebhardt und Colin Pearson, mit Wendelin Stahl und Michael Flynn, aber auch das aufwendige Unternehmen “Towards the Future” anläßlich des fünfzehnjährigen Bestehens der Galerie, das Arbeiten von dreißig jungen Deutschen und Briten versammelte. Die Offenheit und Neugier der Galeristin bezeugen auch größere Ausstellungen mit Künstlern aus Ungarn, Tschechien und der Schweiz, die unter anderem durch politische Aktivitäten und persönliche Begegnungen angeregt wurden und in öffentlichen Räumen stattfanden.

Lag zunächst der Schwerpunkt der Galerie auf der Gefäßkeramik, so hat sich in den letzten Jahren das Programm zugunsten einer Keramik verschoben, die den Gebrauchswert negiert und in Opposition zu herkömmlichen Formen experimentiert. In dieser Programmveränderung spiegelt sich neben der Offenheit der Galeristin für neue Sehweisen natürlich auch der allgemeine und länderübergreifende Trend, daß Keramiker von ihrem heutigen Seinsverständnis aus sich zunehmend an der freien Kunst orientieren. In diesem Zusammenhang stehen vor allem die repräsentativen, thematischen Ausstellungen wie “Aspects of Sculpture” und “Change and Metaphor”, die mit jeweils rund zwanzig bekannten Künstlern ein einmaliges Anschauungsmaterial über die neuesten Arbeiten der englischen Keramikszene lieferten.

Marianne Heller versteht ihre Vermittlerrolle aber auch als Pflege und Kontinuität. So sind bei ihr immer wieder Einzelausstellungen von Künstlern zu sehen, die sie von Anbeginn vertreten hat und die es dem interessierten Besucher ermöglichen, deren künstlerische Entwicklungen zu verfolgen. Zu Marianne Hellers Engagement über die Galerie hinaus zählt auch ihr stetiges Bemühen, mit Kunstvereinen, Museen und Institutionen zusammenzuarbeiten, um ihre Ausstellungen noch an anderen Orten zu zeigen. Dazu zählen auch die Ausstellungen in Heidelberg, von denen 1997 “The Jerwood Prize Exhibition” anschließend in der Galerie für angewandte Kunst, München, zu sehen war. In die engere Auswahl dieses in England ausgeschriebenen, in Europa höchstdotierten Preises für angewandte Kunst, kamen zehn Keramiker, von denen neun bereits in der Galerie vertreten waren, z.B. Gordon Baldwin.

Marianne Hellers beträchtlichem Einsatz ist es zu danken, daß diese vom Londoner Crafts Council übernommene Ausstellung der Preisträger in Deutschland zu sehen und in so vorbildlicher Weise präsentiert war.

[ Nora von Achenbach, In: KeramikMagazin ]